Die Lust am Lesen fördern
In der ersten Klasse lernen Kinder zuerst die Buchstaben und Laute, bevor Silben gebildet werden und erstmals gelesen wird – zur Enttäuschung vieler Kinder aber nicht gleich eine wilde Abenteuergeschichte, sondern zeilenlang einfache Worte wie Mimi, Mama und Oma. Trotzdem muss es geübt werden – und zwar nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause. Lautes Vorlesen ist wichtig, und wer es für sein Kind etwas spannender machen will, kann die Worte auf kleine Zettel schreiben und in der Wohnung verstecken. Hat das Kind alle gefunden und laut vorgelesen, wird dafür gemeinsam eine lustige Geschichte gelesen. Besonders eignen sich dafür Leseanfängerbücher, die mit der groß gedruckten Schuldruckschrift arbeiten. Will das Kind lieber Comics lesen, ist das genauso in Ordnung – für das Lesetraining ist es nämlich egal, was gelesen wird.
Tipp: Die Welt ist voller Gelegenheiten zum Lesen - Man muss sie nur entdecken! Was kündigt das Plakat dort an? Was teilt Papa in seiner SMS mit? Was hat Oma auf das Post-it am Kühlschrank geschrieben? Was ist in der Dose aus dem Supermarkt drin? Lesen ist der Schlüssel, um Geheimnisse zu lüften!
Hilfestellungen beim Lesen anbieten
Manche Kinder benötigen beim Lesenlernen zusätzliche Unterstützung. Diese drei Lesetechniken können deinem Kind dabei helfen, schnellere Leseerfolge zu verzeichnen:
- Verwendung eines Leselineals
Das Leselineal verhindert, dass Leseanfänger beim Lesen versehentlich in eine andere Zeile verrutschen. Mit dem Lineal werden die darunterliegenden Zeilen abgedeckt, und das Kind kann sich auf die aktuelle Zeile konzentrieren.
- Farbkontrast verändern
Schwarze Schrift auf weißem Hintergrund kann junge, angestrengte Augen schnell müde machen. Sorge mit einer einfachen Farbfolie (z.B.: gelb, grün, blau) für einen anderen Farbkontrast. Das kann deinem Kind dabei helfen, sich länger auf den Text zu konzentrieren.
- Gemeinsam lesen
Unterstütze dein Kind bei schwierigen Wörtern und Passagen, wenn es Texte laut vorliest. Beim „Paired Reading“ übernimmt ein Erwachsener schwierige Textpassagen und Wörter, bei denen das Kind ins Stocken gerät. Danach liest das Kind wieder alleine weiter. Mit dieser Technik werden Lesehürden gemeinsam überwunden.
Lese-Fortschritte würdigen
Wird täglich geübt – 20 Minuten sind dabei ausreichend – macht das Kind schnell Fortschritte, und diese gehören gebührend gewürdigt. Man sollte das Kind wissen lassen, wie stolz man ist, dass es diese schwierige Fähigkeit schon so gut beherrscht – und gleichzeitig Vorbild sein: Kinder, deren Eltern selbst oft und gerne lesen, sind nämlich häufig „lesemotivierter”.