Der eine setzt Kopfhörer auf und versinkt in seine eigene Welt – inklusive Lieblingsmusik. Der andere kann sich schon beim kleinsten Geräusch nicht mehr konzentrieren. Schülerin Lisa malt ihre Bücher am liebsten mit bunten Leuchtstiften an, Schüler Max schreibt selbst Zusammenfassungen des Stoffes, von denen er dann lernt. Das Gute ist, dass die Sinne gezielt beim Lernen eingesetzt werden. Jeder Lerntyp – egal ob Kind oder Erwachsener – hat seine eigene Art, wie er am einfachsten lernen kann. Jeder verwendet unterschiedliche Sinne, um Inhalte besser zu erfassen, zu verstehen und sich merken zu können.
Wie funktioniert das Lernen mit den Sinnen?
Die meisten Menschen können den Stoff am besten aufnehmen, wenn sie Bilder oder Filme vor sich haben. Andere lernen am leichtesten aus schriftlichen Quellen oder probieren lieber selbst etwas aus, bevor sie sich lange Erklärungen anhören. Das liegt daran, dass bei jedem Menschen die Sinne wie Hören oder Tasten unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Deshalb hilft es dem einen beispielsweise nicht, wenn der Lehrer den Stoff mehrmals wiederholt, während bei anderen schon eine Erklärung des Vortragenden reicht, um sich den Großteil zu merken. Wir erklären, welche Lerntypen es gibt – und wie du, oder dein Kind, effektiv lernen kannst.
Der auditive Lerntyp: Lernen durch Hören
Der auditive Lerntyp kann Gehörtes besonders gut aufnehmen, behalten und wiedergeben. Dadurch fällt es ihm leicht zu verstehen, was die Lehrer im Unterricht erklären. Mündliche Prüfungen zählen zu seinen Stärken.
- So verhält sich der auditive Lerntyp: Führst du Selbstgespräche beim Lernen, oder murmelst ständig etwas vor dich hin? Dann sind das Anzeichen dafür, dass du zu dem auditiven Lerntyp zählst. Texte für Referate oder Prüfungen merkst du dir am besten, wenn du sie laut aufsagst.
- Tipps für auditive Lerntypen: Texte laut aufsagen oder anderen beim Erklären von Lerninhalten gut zuhören. Meide eine laute Umgebung, damit du dich konzentrieren kannst und nicht abgelenkt wirst. Auf Nebengeräusche wie Musik solltest du daher unbedingt verzichten.
Der visuelle Lerntyp: Lernen durch Sehen
Der visuelle Lerntyp lernt am besten, indem er etwas liest oder Bilder anschaut. Er arbeitet gerne mit Grafiken, Fotos und Illustrationen. Er schreibt mit und lernt von den eigenen Unterlagen. Von Unordnung und Chaos lässt er sich leicht ablenken.
- So verhält sich der visuelle Lerntyp: In der Schule schreibst du gerne mit, was der Lehrer sagt? Du hast Spaß daran, deine Mitschriften mit bunten Überschriften zu gliedern? In deiner Freizeit liest du gerne Bücher? Wenn du diese drei Fragen mit „Ja“ beantwortet hast, zählst du vermutlich zum visuellen Lerntyp.
- Tipps für visuelle Lerntypen: Ein aufgeräumter Schreibtisch ist deine Grundvoraussetzung, um effektiv lernen zu können. Räume daher regelmäßig deinen Arbeitsplatz auf, und sortiere deine Lernutensilien. Zum Verinnerlichen der Lerninhalte helfen dir Mindmaps, Karteikarten, oder Zusammenfassungen die du mit bunten Überschriften oder Textmarkern versiehst.
Der motorische Lerntyp: Lernen durch Tun
Der motorische Lerntyp lernt, indem er etwas tut – ihm helfen Gruppenarbeiten oder Experimente. Muss er etwas aufschreiben, ausmessen oder nachbauen versteht er den Stoff – sein Motto lautet „learning by doing”.
- So verhält sich der motorische Lerntyp: Experimente, Rollenspiele und Gruppenarbeiten machen dir in der Schule am meisten Spaß. Wenn du dir den Lernstoff selber oder in einer Gruppe erarbeiten musst, verstehst du ihn am besten.
- Tipps für motorische Lerntypen: Besorge dir Lernmaterialien zum Anfassen. Das können Experimentierkästen oder Modelle sein, aber auch Scrabble-Steine, um Grammatik, Vokabeln oder Rechtschreibung zu lernen. Aber auch Bewegung beim Lernen kann dir helfen. Gehe also zum Beispiel beim Vokabellernen im Zimmer auf und ab oder merke dir Bewegungen, die zum Lerninhalt passen.
Der kommunikative Lerntyp: Lernen durch Gespräche
Der kommunikative Lerntyp lernt durch Diskussionen und Gesprächen mit anderen. Er muss Erklärungen durchsprechen und sie mit anderen diskutieren.
- So verhält sich der kommunikative Lerntyp: Dialoge, Diskussionen, Lerngruppen und Frage-Antwort-Spiele helfen dir, den Lernstoff zu verinnerlichen. In Lerngruppen fühlst du dich wohl, da hier viel diskutiert wird und die Lernthemen von verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden.
- Tipps für kommunikative Lerntypen: Lade zum Beispiel Schulfreunde ein und erarbeitet den Lerninhalt mit einem Frage-Antwort-Spiel. Auch durch das Erklären und Weitergeben von Lerninhalten an schwächere Mitschüler kannst du profitieren.